Eric Clapton ist 70 – ja, und?

Nachdem sich sämtliche Medien in geradezu hündischer Ergebenheit am heutigen Tage vor Eric Clapton alias Slowhand verneigen und ihrem „Gitarrengott“ in peinlicher Übertreibung huldigen, erlaube ich mir, den Kult etwas zu relativieren, ohne jemandem damit nahetreten zu wollen.

Sicher hat Clapton eine ganze Ära geprägt und den Sound der Gitarre in eine Richtung geführt, in der sich heutzutage unzählige Musiker tummeln. Im gleichen Atemzug müsste man allerdings auch zwingen James Marshall „Jimi“ Hendrix nennen, der beim legendären Woodstock-Festival geradezu visionär zeigte, wie sich die Stratocaster im 21. Jahrhundert anhört. Im Gegensatz zu Eric hat er seinen Drogenkonsum leider nicht überlebt. Es ist müßig darüber zu spekulieren, wen die Fangemeinde heute als „Gitarrengott“ bezeichnen würde, lebte er noch. Nebenbei erwähnt spielte bei dem Happening auch ein gewisser Graham Anthony Barnes alias Alvin Lee unverschämt gut seine Semi-Akustik-Gibson.

Auf den Punkt gebracht: es gibt ihn nicht – den besten Gitarristen der Welt. Es gibt eine ganze Reihe technisch perfekter Player auf diesem Instrument. Was man Eric zugute halten kann, ist sein Erfolg, der nun schon ein halbes Jahrhundert währt. Aber bei aller Euphorie und aller Zuneigung zu dem alten Recken, sollte man die Kirche im Dorf lassen.

Eric, alles Gute und weiter so.

Bild: „Eric Clapton 1“ von MajvdlEigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

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