Dieter Bohlen ist 60!

Nun hat er es also geschafft. Dieter Bohlen, der alte Schwerenöter ist 60 Jahre alt geworden. Jetzt könnte man zu Recht einwerfen, dass alle, die 1954 geboren wurden, zwangsläufig dieses Jahr 60 werden, wenn das plötzliche Ableben den Fluss der Lebenszeit nicht jäh beendet. Was also ist das Besondere am 60. Geburtstag des Dieter Bohlen? Nichts, absolut nichts! Seit er mit einem gewissen Thomas Anders (vulgo „NORA“) unter dem Namen Modern Talking Allerseichtestes in angestrengtem Falsett zum Besten gab, von den Mainstream-Medien ob Brüllionen verkaufter Tonträger zum Pop-Titanen hochgejazzt wurde und bei einer ziemlich flachen, kulturell völlig wertfreien TV-Casting-Show die Fäkalsprache zum Stilelement verklärte, ist unser Dieter in aller Munde und – vor Allem – auf den Titelseiten der Wartezimmer- und Friseur-Literatur. Mainstream eben. Und da diese Präsenz an und für sich noch nichts mit einem kulturellen Beitrag zu tun hat (was man von Musik doch erwarten dürfte), sollte man die Latte zukünftig bitteschön doch etwas tiefer hängen. Was man ihm nicht mehr nehmen kann ist die Tatsache, dass er Peinlichkeit zum Geschäftsmodell erkoren hat und damit unglaublich erfolgreich war und ist. Also lieber Dieter: Herzlichen Glückwunsch. Die magische 60 ist erreicht. Jetzt darfst Du ungestört altersweise werden, darfst endlich den Rüpel ablegen und mit ausgelatschten Tretern in Tötensen morgens zum Bäcker schlurfen. Kannst aufhören, Dir die Haare zu färben (oder sind die echt, wie bei Gerhard Schröder?) und vielleicht – als Spätwerk sozusagen – mal eine richtig gute Scheibe abliefern.